Tuesday, November 13, 2007

Kapitel 2 - Jakob, der Terrorist

Mein Name ist Jakob. Vor vier Jahren habe ich das erste Mal auf einen Mitbürger geschossen. Heute gehört dies zu meinem Alltag. Niemand hätte sich jemals erträumen können, das so etwas überhaupt hier in unserem sicheren und neutralen Staat passieren konnte. Aber es ist passiert. Jetzt gibt es weder Sicherheit noch Neutralität. Ich bin 46 Jahre alt. Vor 25 Jahren glaube ich, das war 2002 bis 2007, ich weiss es nicht mehr so genau, da habe ich visuelle Kommunikation an der Hochschule für Künste in Zürich studiert. Nach dem Studium gründete ich zusammen mit meinem Bruder ein Unternehmen für Photographie und Kommunikationsdesign. Es lief alles gut, wir hatten erfolgreiche Aufträge von souveränen Arbeitgebern. Wir konnten davon Leben und sogar Leute einstellen, die mit uns an verschiedenen Projekten zusammen arbeiteten. Doch dann kamen die Auflagen der Partei. Sie fingen an die Gesetze zu ändern. Forschungsgelder wurden gekürzt, Kulturersparnisse vorgenommen. Die Partei schrieb sogar damals vor was Kunst ist.
Wir hatten immer weniger Aufträge. Schliesslich wurde unser Unternehmen von der Partei verboten und die Homepage zensiert. Mein Bruder wurde verhaftet. Angeblich hätten wir ein Verbrechen gegen die äussere Sicherheit und den Bestand des Staates verübt. Nach diesem Vorfall ist mein Bruder nach Deutschland ausgewandert, so zusagen ins Exil geflohen. Damals dachten wir alle es sei nur halb so schlimm. Haben wir geschlafen? Wie konnten wir damals so blind sein? Warum haben wir die Ergebnisse akzeptiert und gedacht, es sei halb so schlimm. All diese Toten, all diese unschuldigen Menschen.
So langsam zweifle ich auch an mir selbst. Habe ich meine Menschlichkeit verloren? Ist all das was ich tue gerechtfertigt?

Heute gibt es schon wieder Landjäger mit Bauernbrot und einer Tomate zum Essen. Es ist schwierig an Nahrungsmittel ranzukommen, da der grösste Teil der Bauern mit der Partei kooperiert. Dennoch sieht es immer besser für uns aus, den die Bauern scheinen die Seiten zu wechseln. Es ist ja auch kein Wunder, denn die Partei hat vor kurzem den Anbau von genetisch veränderten Nahrungsmitteln zugelassen. Die Bauern dürfen jetzt nur unter verschärften Kontrollen Nahrungsmittel anbauen. Seit vier Jahren müssen sie sogar eine Genehmigung und ihr Saatgut bei der Nestlé Corporation einholen. Die die sich gewehrt haben, sind entweder in die Städte gezogen oder haben sich uns angeschlossen. Ein Problem hat sich daraus gebildet. Die Partei hat deren Ländereien aufgekauft oder konfisziert.

Kapitel 3 – Julia, Politische Beobachterin der UNO

Dieses Land war 7 Jahre Mitglied der UNO. Es kommt selten vor das ein Land aus der Uno austritt….

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